LJO Dortmund klein

 

 

Wer bin ich?

Edvard Grieg, Peer-Gynt Suite Nr. 1 op. 46 & Suite Nr. 2 op.55

Morgenstimmung, Åses Tod, Anitras Tanz, In der Halle des Bergkönigs

Der Brautraub, Arabischer Tanz, Peer Gynts Heimkehr, Solveigs Lied

Nikolai Rimski-Korsakow, Scheherazade

 

Lebendig und frisch, so kann das Landesjugendorchester NRW beschrieben werden. Oder eher zielstrebig und diszipliniert? Es passt beides, wenn sich etwa 80 Jugendliche in ihren Schulferien treffen, um große musikalische Werke zu erarbeiten und diese in höchster Qualität zur Aufführung zu bringen. Denn sie sind vielfältig, die jungen Menschen zwischen 14 und 21 Jahren, die ihr Können bereits im Landeswettbewerb "Jugend musiziert" unter Beweis gestellt und dort erste Preise gewonnen haben.

Jedes Zusammenfinden ist neu und anders, was der Lebendigkeit dieses seit über 50 Jahre bestehenden Klangkörpers zu Gute kommt: denn der Drang aller ist groß, zusammen musikalisch zu arbeiten, in der Musik zu leben und dem Klang eine gemeinsame Richtung zu geben. Unter der Leitung von Sebastian Tewinkel geht das Landejugendorchester NRW in diesem Jahr der Frage nach: „Wer bin ich?“ Eine große Frage, für deren musikalische Antwort sich besonders gut die Ausschnitte der ersten beiden Peer-Gynt Suiten von Grieg und Scheherazade von Rimskij-Korsakow eigenen.

Peer Gynt sucht nach seiner Identität, ist ein Schwindler, ein Aufschneider und Protagonist des gleichnamigen Dramas „Peer Gynt“. Der norwegische Autor Henrik Ibsen stellte es 1867 fertig und beauftragte Edvard Grieg, Bühnenmusik dafür zu schreiben. Grieg entwickelte aus der Bühnenmusik 1888 und 1891 noch zwei Orchestersuiten, dessen bekannteste Sätze wohl „Morgenstimmung“ und „In der Halle des Bergkönigs“ sind. Durch seine Musik wurde die Geschichte des rastlosen Peer Gynt populär, der kein eigenes Selbst besitzt, sondern sich Identitäten anderer bedient.

Scheherazade hingegen rettet durch ihre eigenen Worte ihr Leben. Der Sultan Schahriar schwor, jede seiner Frauen in der ersten Nacht töten zu lassen. Scheherazade aber fesselte ihn in 1001 Nacht durch wundervolle Märchen und Lieder, sodass er sie am Leben ließ. Inspiriert von dieser Geschichte, komponierte Nikolaj Rimskij-Korsakow 1887/88 die sinfonische Dichtung „Scheherazade“. Ursprünglich hatten die einzelnen Sätze neutrale Bezeichnungen: Prélude, Ballade, Adagio und Finale. Erst bei der Premiere bekamen sie Überschriften wie „Das Meer und Sindbads Schiff“ oder „Die Geschichte vom Prinzen Kalender“. Rimskij-Korsakow beabsichtigte damit, der allzu programmatischen Deutung seiner Musik entgegenzuwirken. Die Fantasie der Hörer*innen sollte nur in die Richtung seiner eigenen Fantasie gelenkt werden, in die sie beim Komponieren gegangen war. Die Ausmalung der Details  

 

  

 

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